14.08.2014

Schledernocken oder Sommerkummersuppe



#SpätzleParade Das Wetter lässt dieser Tage ja zu wünschen übrig. Da freut man sich acht Monate lang auf den Sommer und dann schaut der nur an zwei Wochendenden kurz vorbei und schwupps ist es Mitte August und ich krieg sowas wie Torschlusspanik was die mir zustehenden Sonnentage betrifft. Bei 14 Grad (gefühlte 2!) hilft nur eines...

Der Duft von angebratener Zwiebel, viele Kohlenhydrate mit Bergkäse UND Maggi. Jawohl, liebe Damen und Herren, ich mag Maggi Würze, oder wie sich das Teufelszeug nennt, von dem ich schon als Kind nicht genug bekommen hab. Wenn die frischgebackenen Eltern es nicht kindersicher verstaut haben, hab ich eben an der Flasche genuckelt bis sie leer war.

Ganz so schlimm ist es nicht mehr, aber ich bin weit davon entfernt, mich als Anti-Maggikerin bezeichnen zu können. War mir auch nie so richtig bewusst, wie verpönt das ist, bis ich's einer Bekannten zum Essen gereicht hab und diese den fragenden Blick ihres kulinarisch versierten Teenage-Sohnes mit "das is das Zeug, das sie früher in den Beisln am Tisch gstellt ham" beantwortet hat. Es kann kein Zufall sein, dass ich genau 100 Jahre nach Erfindung des braunen Goldes auf die Welt gekommen bin. Danke, Julius Maggi!

Zu den Schledernocken: Es handelt sich hierbei um eine dicke, cremige Suppe, ein sogenanntes Arme-Leute-Essen, das meine Oma schon als junges Mädchen für ihre Eltern und Geschwister gekocht hat. Außerhalb ihres Dorfes kennt das aber komischerweise so gut wie niemand und das muss sich schleunigst ändern. Alle, die es probiert haben, finden es spitze. Außerdem gibt es nicht viele Gerichte, bei denen ich Fleisch nichtmal ein klitzekleines bisschen vermisse - aber bei einem dampfenden Teller Schledernocken und einem grünen Salat kann's sogar mir gestohlen bleiben. Und der blöde Sommer auch!



 Zutaten:

1 große Zwiebel feingehackt
2-3 festkochende Kartoffeln in 1 - 2 cm Würfel geschnippelt
2 l Brühe oder Wasser mit Suppenwürfel
350 g doppelgriffiges bzw. Spätzlemehl
1 TL Salz
2 Eier
1/4 l Wasser (mehr oder weniger je nach größe der Eier)
250 g würziger Bergkäse (oder Tilsiter) kleingewürfelt
Schnittlauch feingeschnitten
Salz, Pfeffer, Maggi

Zubereitung:

Wie bei einem Eintopf sind die Mengen relativ flexibel. Wenn ihr's kartoffeliger oder weniger käsig mögt, einfach dementsprechend anpassen! Zwiebeln anschwitzen, Kartoffelwürfel dazugeben und kurz mitrösten, dann mit der Brühe aufgießen. Deckel draufgeben und köcheln lassen. Währenddessen Mehl, Salz, Eier und Wasser zu einem glatten Teig verrühren und wenn die Kartoffeln fast gar sind, die Spätzle durch so ein super Spätzlesieb wie meines direkt in die Suppe drücken. Wenn sie an die Oberfläche kommen, sind sie gar. Jetzt noch den Käse unterrühren, abschmecken, garnieren, grünen Salat dazustellen und fertig ist die beste Medizin gegen Sommerkummer.

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#SpätzleParade Die Initiative für neue Ideen rund um Spätzle. Mehr auf cookin.de/spaetzle

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